Alpen-Cup Arco Gardasee

patrick_ehinger_web.jpg Patrick Ehinger (GER-2288) war beim Alpen-Cup auf dem Gardasee und bringt mal wieder wunderbare Eindrücke mit.

Nach neun Wettfahrten in drei Tagen hat Roberto Lorenzi (ITA-34) überragend mit acht Siegen und einem 6. Platz gewonnen. Zweiter war Günther Wendl (AUT-38) und Dritter Marco Frigerio (ITA-4).

Hier die Ergebnisse, hier jede Menge wunderschöner Aufnahmen.

Patrick hat jetzt seinen Bericht geschickt. Hier ist er:

(Darunter noch kurze Bewegtbildeindrücke aus dem italienischen TV.)
Nach sieben Stunden Fahrt endlich am Ziel: Torbole sul Garda! Nach einem kurzen Schwätzchen mit der Familie Wendl und den Italienern hieß es in aller Ruhe Boot und Zelt aufbauen. Schließlich war der erste Start erst für 13 Uhr vorgesehen. Wer die Mentalität der Italiener kennt, der weiß, dass alles ein wenig entspannter vonstatten geht. Die Steuermannsbesprechung und der erste Start wurden kurzer Hand nach hinten verlegt, da erst ein Jurymitglied noch im Stau stand und anschließend die Wettfahrtleitung sich beim Mittagessen befand.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Die Ora kam und es hieß: „Barche in acqua!“ Nach kurzer Eingewöhnungsphase an das Revier einen 14. Platz im ersten Lauf. Im zweiten Lauf wurde es schon besser: Dritter an der ersten Tonne dafür Günther, Luca, Emilio, Marco und Giovanni im Nacken! Die Jungs sind auf dem zweiten Schenkel einfach zu schnell und sind weg: Platz 9 im Ziel. Im dritten Lauf an diesem Tag schlich sich ein Anfängerfehler ein. Erste Wende kurz nach dem Start (man will ja schnellstmöglich zur Wand), ins Trapez eingehängt, raus auf die Kante und Rückwärtssalto – PLATSCH! Da war der Haken wieder draußen und die anderen waren weg. Nach einer Aufholjagd immerhin noch 18.! Einfach herrlich, Sonnenschein, Ora mit vier Beaufort und warmes Wasser, was will man mehr?

Sonntagmittag, die nächsten drei Läufe. Wieder schönstes Segelwetter. Erster Lauf an diesem Tag, das gleiche Szenario wie im 2. Lauf. Diesmal hatten die Jungs mehr Mühe an mir vorbei zu kommen, achter Platz. Im Lauf danach, abgesehen von den Zweikämpfen mit den gleichen Gegner, eigentlich nichts Spektakuläres: Platz 13. Nach gutem Start im dritten Lauf des Tages ließ die Konzentration nach und ich kam nicht richtig durch die Wende. Nach circa zwei Minuten Rückwärtstreiben und Rumgehampel im Boot waren wieder alle weg. Durch meinen guten Speed konnte ich diesen Lauf immerhin auf dem 13. Platz beenden. Abends leckeres Essen im Club: Drei-Gänge-Menü mit Vino Bianco und Rosso inbegriffen (konnte man auch erwarten für 100 € Startgeld).

Da an diesem Wochenende drei Regatten zwischen Riva und Torbole stattfanden und die Wettfahrtleitung die ganze Breite des Sees ausnutzen wollten, begann der Montag schon in aller Frühe. 8:30 Uhr, „Barche in acqua!“ Der Morgen war alles andere als schön. Immer wieder zogen Gewitterschauer über uns hinweg. Mit Nordwind ging es bis kurz vor Limone zum Start. Am Anfang noch recht gemütlich vorwärts, je weiter man sich dem Start näherte, desto stärker wurde der Wind. Die ersten Boote trieben in Landesnähe durchgekentert durch die Gegend. Erinnerungen an die italienische Meisterschaft von 2010 wurden wach, als bei bis zu 32 Knoten drei Wettfahrten gesegelt wurden. Ich heizte ein wenig hin und her, was den Fotografen freute. Als der harte Kern von nur noch zehn Booten da war, wurde bei noch gut fünf Beaufort gestartet. Die Freude über den Wind hielt leider nicht lange. Die nächste Gewitterfront erwischte uns und der Wind war weg. Null Sicht! Erinnerungen an Röbel oder Heiligenhafen wurden wieder wach. Melanie und Emilio erwischten irgendwo einen Privatwind und waren weg. Ich erwischte ein Flautenloch nach dem anderen, wurde aber noch gewertet, obwohl die Zielflagge schon eingepackt war. In den zwei folgenden Läufen dann einigermaßen konstante 2-3 Bft. mit einigen Parkmöglichkeiten, welche ich leider immer wieder nutzte. So landete ich am Schluss auf dem zehnten Platz.

Fazit: Überragender Gewinner des Alpen-Cups ist Roberto Lorenzi mit acht ersten und einem sechsten Platz, gefolgt von Günther Wendl und Marco Frigerio. Netter Club, gutes Essen, gutes Wetter und Wind. Ich komme gerne wieder.

Nur eine Frage stellte sich bei mir immer wieder beim raus- und reinsegeln: Die Slipanlage und die Hafeneinfahrt sind das reinste Chaos! Die Slipanlage wird von der Segelschule, Surfern und irgendwelchen Kader-Heinis genutzt. Vor der Hafeneinfahrt treiben Surfanfänger planlos durch die Gegend. Wie soll das nur werden, wenn dort 2014 zur WM eine Armada von 150 Booten einfällt?

Patrick Ehinger
GER-2288