Brisbane 2.Jan – Kabbelwasser

2.Jan - Wir haben das Wasser ausprobiert.  

Draußen geht um 04:00 Uhr das Licht an. Dann wird es nicht warm, sondern noch wärmer als es bereits war. Das scheint auch der Grund zu sein, weshalb sich bei uns der Tagesablauf nach vorne verschiebt. Also früh frühstücken, nicht nur weil es um 19:00 wieder dunkel wird.

 

Am Club noch ein wenig in die Boote schauen und dann ab aufs Wasser. In der Sonne wird der Wetsuit zum Sweatsuit. Schnell aufs Wasser! Heute ist auch mehr davon vorhanden, weil gerade Hochwasser ist. Aber im Wasser stehend kühlt man nicht wirklich ab.

 

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Bei 4 Bft und herrlichem Wetter kreuzen wir aus dem Hafen. So mal sehen was „Kabbelwasser“ tatsächlich drauf hat... Hier ist alles anders an Bord – außer die Untersetzung des Niederholers. Und es funktioniert wunderbar. Der Schappi unter meinen Füßen fährt sich auch nicht anders als meine „Contessa“. Jedoch spritzt es weniger aufgrund des gekrümmten Süllbords. Aber das Wasser kühlt sowieso nicht. Dafür brennt das Salz in den Augen. Will sich etwa jemand ernsthaft beschweren???

 

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So messern Alex und ich durch die Bucht. Die Manöver klappen und der Speed scheint auch zu stimmen. Allerdings hat der AUSsie mit der Vodka-Werbung im Segel ebenfalls einen recht flüssigen Fahrstil. Die Regatta wird nicht einfach werden.

 

Weiter draußen ist die Welle weniger kabbelig und einfacher auszusteuern. Durch die vorgelagerten Inseln ist sowieso weniger Welle als erwartet. Es macht zwar tierisch Spaß, ist aber unerwartet anstrengend bei der Hitze. Ein Caipirinha wäre jetzt auch nicht schlecht. Prima Idee! Zurück.

 

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Zurück am Slip mal den Inspektionsdeckel öffnen und nach Angstschweiß im Rumpf suchen. Ein kräftiges Zischen und der Deckel findet selbständig seinen Weg zurück. Vielleicht demnächst doch mehr als 1x für Druckausgleich auf dem Wasser sorgen…?

 

Kaum an Land zeigt durch die gestrige Taufe wirklich jeder Interesse. Wie das neue Boot denn fahre und ob es einen Unterschied zu einem Bonezzi gebe? Vielleicht bin ich ja etwas unsensibel, aber der wesentliche Unterschied ist das Geräusch, wenn der Rumpf in die Welle ballert. Und Ja, es fährt sich wirklich gut so ein brandneuer Conti.

 

Frisch geduscht stehen wir an der Bar und der Restaurantmanager gibt Alex den Hinweis sein Basecap abzusetzen: „No hats at the bar, Sir“. Das scheint so ein australisches Relikt aus alten Zeiten zu sein. Auch bei der Getränkeauswahl zeigt man sich zwar extrem bemüht aber wenig modern. Einen Caipirinha kennt man hier nicht. Vielleicht ist es auch nur der falsche Kontinent? Jedenfalls heißt Cola-Libre hier Rum-Cola. (Man gibt immer den Teil des Getränkes als erstes an, welcher den größten Anteil hat.) Das kommt einem Caipirinha nahe genug; und wenn es einem die Schuhe ausziehen sollte, dann bitte nur draußen: „Please, shoes at the bar.“

 

 anD!RKen