klein aber ganz fein!

Sie gilt immer noch als einer der Geheimtipps schlechthin. Die Wannsee-Regatta des SCWB. Denn wo sonst bekommt man ähnlich viel geboten?

Bereits am Freitagabend werden wir dort freundlich empfangen und bewirtet. Danach muss die Karawane dann aber noch mal weiterziehen. Das Clubgelände des SCWB ist nämlich nicht groß genug für die gemeldeten 19 Contender. So schlagen die Contender ihr Lager dann im SC-Ahoi (ein paar Meter weiter) auf. Der Samstag beginnt dann mit einem ausgiebigen Frühstücksbüffet.


Und das tut auch Not. Denn es bläst ganz gehörig. Ich würde sagen mit 4-5, andere meinen eher mit 5-6. Wieviel Wind es am Ende ist, spielt aber keine Rolle, die eigentliche Herausforderung des Tages besteht darin, die plötzlichen Hammer-Böen zu bezwingen und in einigen Windlöchern nicht wahnsinnig zu werden, wenn man selbst gerade im Cockpit kauert und die Konkurrenz mit 20 Knoten abglüht. Mein persönliches Highlight ist eine Böe, die ich zwar kommen sehe, die dann aber doch so unvermittelt einschlägt, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes von meinem Boot hoch in die Luft katapultiert werde. Aber mit nur einer Kenterung in drei Wettfahrten liege ich gut im Rennen. Es sind einige dabei, die deutlich über 10 liegen. Und so hat hat wohl jeder mindestens ein neues grenzwertiges Erlebnis. Am Ende schaffen von den 17 Booten, die sich zu Beginn des Tages aufs Wasser getraut haben, mal gerade 5 ins Ziel des dritten Rennens. Der Rest musste wegen Materialbruchs oder körperlicher Erschöpfung früher die Segel streichen.


Aber beim Büffet am Abend (das durchaus als Championships-Dinner durchgehen würde) sind die Strapazen des Tages schnell vergessen und die verbrauchten Energien können wieder nachgeladen werden. Um 18:00 Uhr beginnt dann ein ganz besonderes Spektakel. Knapp 100 Yachten unterschiedlichster Größe machen sich auf, um die 60-sm-Regatta zu segeln. Auf der "Bijou" mit dabei: Lars Willer (sonst GER-460). So werden die notwendigen Reparaturarbeiten immer wieder unterbrochen, um Lars und seinem Team lautstark unsere Unterstützung zu bekunden (am Ende wird er 2. der Gesamtwertung ;o).


Der Sonntag beginnt, wie es sich gehört, mit viel Sonne, Kaffee und frischen Brötchen. Vom Wind des Vortags ist nicht viel übrig geblieben und beim Frühstück beobachten wir, wie die letzten Yachten sich ins Ziel der 60-sm schleppen. Pünktlich zu unserem Start nimmt der Wind dann auch wieder ein bisschen zu. Dummerweise dreht er gleich so heftig, dass es nun unmöglich ist, die Linie noch mit Backbord zu überqueren. Es kommt was kommen muss - Chaos. Aber nach einigen wilden Manövern entwirrt sich auch dieses Knäuel und der Kampf um die Plätze ist eröffnet. Am Ende findet Hannes dann den besten Weg durch Dreher und Flautenlöcher und gewinnt unangefochten den Lauf. Der zweite Lauf des Tages beginnt dann noch kurioser. Bereits in der ersten Minute nach dem Start dreht der 4 mal so heftig, dass jeweils das gesamte Feld mitwendet. Weil aber nahezu kein Wind und damit auch keine Fahrt vorhanden ist, steht nun alles quasi still. Nutznießer der ganzen Situation ist Carsten. Er ist bereits im ersten Dreher unkontrolliert nach Luv gekentert. Während um ihn herum nun alles steht, nutzt er den Pumpschlag vom Aufrichten und zieht mal so richtig los - eine Taktik, die recht unkonventionell ist, aber offensichtlich funktioniert ;o) Zum Glück berappelt sich der Wind dann recht schnell wieder und so kann die letzte Wettfahrt dann auch wieder bei vernünftigen Bedingungen zu Ende gesegelt werden. O.K. die Dreher waren schon heftig, aber sowas kommt eben mal vor ... ;o) In jedem Fall waren sich beim abschließenden Kuchenbüffet mit Siegerehrung alle einig - nächstes Jahr sind wir alle wieder da! 

 

Bilder unter: www.sailpower.de


Platzierungen (soweit ich mich erinnern kann):

1. GER-11, Andreas Voigt

2. GER-536, Hannes Seidel

3. GER-111, Carsten Horstmann

4. GER-die Nummer kann ich mir nicht merken, Michael Koch

5. GER-2430, Ann Seidel

6. GER-523, Stefan Kiesewalter

7. GER-1618, Sebastian von Broen

8. GER-12, Jule Hohlfeld

9. seid mir nicht böse, aber ab hier weiß ich das nicht mehr so genau

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