Das war Travemünde 2008 (für mich)


 Das war meisterschaftswürdig! Anders kann man diese Travemünder Woche wirklich nicht beschreiben! Wir hatten traumhafte Bedingungen. Winde um 4 Bf. bei strahlendem Sonnenschein und schöner Welle. Jeden Abend Feuerwerk an der Passat und am Samstag Dinner bei Volkhard auf der Yacht! Also mal ganz ehrlich, schöner kann segeln kaum sein. blue_2008_twunbenannt2.jpg 

 

 

Tja, diese Travemünder Woche war so schön, dass ich auch ohne auf dem Schreiberplatz gelandet zu sein mal ein paar Zeilen dazu schreiben muß.

Vom Donnerstag kann ich leider nicht viel berichten, da ich erst Abends angereist bin, aber nach allem was ich gehört habe, war es ein schöner Segeltag den Christian aber mit 3 Tagessiegen klar dominiert hat. Am Freitag sollte der Start wieder um 11:00 Uhr sein. Als ich um kurz vor 9:30 Uhr in voller Montur am Strand auftauche bin ich aber noch ziemlich einsam. Da erfahre ich, dass die Bahn diesmal deutlich dichter liegt und man in 20 – 30 min da ist. Das erklärt einiges. Aber wenn man schon fertig ist kann man ja auch rausgehen. Also los! Bei traumhaften Bedingungen bin ich dann wirklich in nicht mal 30 min am Startschiff. Also noch ein paar Trimmschläge und dann wollen wir mal sehen was heute so geht. Mit 3 dnc im Rücken kann man die Sache ja mal ganz entspannt angehen. Pünktlich um 11:00 Uhr gehen dann zunächst die Javelin auf die Bahn dann kommen wir dran (danach die Finn’s). Der Start klappt gut und ich fahre mit freiem Wind los. Oben am Luvfaß stell ich dann verblüfft fest, dass ich mit Abstand erster bin. Oh! Das fühlt sich gut an. Aber nun macht sich die anfängliche Entspanntheit nicht gerade bezahlt. Hatte ich doch drauf gesetzt den anderen einfach hinterher fahren zu können. Also welchen Kurs könnten wir den segeln. Gestern Abend hatte ich was von „Dreieck - Banane - Dreieck“ gehört. Also mal gucken was da links so los ist. Mmmmh, leider gar nichts – muß ich feststellen, aber irgendwohin müssen die Javelins doch abgebogen sein. Und richtig, sehr weit unten finde ich die Spinnaker. Also hinterher! Der Raumgang läuft gut. Die Jungs hinter mir bremsen sich gegenseitig schön aus und ich kann ganz entspannt einen herrlichen Segeltag genießen und meinen Vorsprung vergrößern. Die Kreuz läuft dann ähnlich komfortabel und auch auf dem Vorwinder  bremsen sie sich hinten weiter aus und lassen mich weiter in Ruhe meine Bahn ziehen. Na hoffen wir, dass das letzte Dreieck auch so ruhig geht und dann wäre mein Tagessieg bei einer Travemünder Woche perfekt. Doch was ist? Die Javelins fahren ja alle ins Ziel? Ich denke, da soll noch ein Dreieck kommen. Zum Glück liegt das Start-& Zielschiff in der Bahn. Also mal kurz nachgefragt und siehe da, auch wir haben so einen schönen kurzen Kurs. Ich kann mein Glück kaum fassen. Und wie ich gerade anfangen will mich in einem Erfolg zu sonnen, da kommt auch schon die nächste Böe und holt mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Beinahe wäre ich nach luv abgeschmiert, aber ich konnte das Boot gerade noch mal abfangen. Man was hätte mich geärgert. So „geerdet“ passiert dann mir dann aber kein weiteres Ungemach und ich komme mit sattem Vorsprung als erster ins Ziel. Einen Moment überlege ich, ob ich nicht einfach an Land fahren soll und mich in der Gewissheit es heute mal allen gezeigt zu haben, einfach an den Strand legen soll. Diesen Gedanken verwerfe ich dann aber doch wieder recht schnell zu Gunsten der Option „was einmal klappt könnte ja auch noch mal ...“ Leider klappt es nicht mehr, dafür klappen 2 Kenterungen ganz hervorragend und so sind die Ergebnisse der nächsten beiden Rennen dann auch etwas weiter hinten im Feld. Trotzdem muß ich sagen, dass segeln selten soviel Spaß gemacht hat wie an diesem Tag. Die Bedingungen waren wirklich ganz dicht an „wirklich perfekt“.

Der Samstag wartet zu Beginn dann mit ähnlichen Bedingungen wie der Freitag auf. Aber ich habe ja noch meine neue Geheimwaffe im Petto. Mein neues „babyblaues“ Segel. Als ich das aus der Tüte ziehe geht sofort ein Raunen über den Strand. Fragen nach „Augenkrebs“ und „Schmerzensgeld“ werden gestellt. Als ich erkläre, dass die auffällige Farbe nur dazu sei, damit die anderen wissen, dass sie sich dahinter anzustellen haben lachen sie noch. Als dann aber das blaue Tuch als erstes die Luvtonne rundet siegt die Einsicht. Wie am Vortag bremst sich die Verfolgermeute gegenseitig aus und fahre wieder recht entspannt meinen 2 Tagessieg nach Hause. Insgeheim arbeite ich jetzt schon an einer Regeländerung die max. ein Rennen pro Tag zulässt ;o). In den Rennen 2 und 3 des Tages funktioniert die Magie des blauen Tuchs dann zwar nicht mehr ganz so perfekt, aber ich habe auch mit kleineren technischen Schwierigkeiten wie ausgerauschter Großschot etc. zu kämpfen. Und dafür lassen sich die Ergebnisse des Tages dann doch sehen. Am Samstag Abend treffen wir uns dann alle bei Volkhard auf dem Schiff. Es gibt reichlich zu Essen & zu trinken. Und nachdem alle gesättigt sind eine nette Hafenrundfahrt. Volkhard, auch an dieser Stelle noch mal vielen Dank für diesen netten Abend! Es war herrlich bei Dir an Bord! Und Yannick hat sich auch gefreut

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Sonntag steht dann nur noch ein Rennen auf dem Programm. Nach den beiden Siegen im jeweils ersten Rennen am Fr. und Sa. Sehe sogar ich mich in der Favoritenrolle. Und siehe da. Das blaue Tuch entfaltet wieder seine Magie. Ich komme wieder als erster an der Luvtonne an. Aber diesmal hängen die anderen wirklich dicht dahinter. Auf den beiden Raumkursen kann ich meine Position halten aber Klaus und Dirk sitzen mir dicht im Nacken. Auch auf der Kreuz sind die beiden nicht abzuschütteln. Auf dem Vorwinder laufen die beiden zu mir auf. Teilweise ist Klaus schon durch, aber unten an der Tonne bin ich wieder direkt vor ihm. Er wendet daraufhin gleich und versucht sein Glück links. Ich denke mir, ich spare die zwei Wenden und fahre sicher über rechts (so wie Dirk). Beim umlegen ins Ziel verschätze ich mich dann aber doch gehörig und kann die Tonne noch nicht anliegen. Klaus zieht knapp hinter mir durch ich fahre nun bis auf die Anliegelinie und lege um (man die Wenden waren früher auch besser ;o) Klaus und Dirk komme jetzt von rechts mit „full speed“. Direkt an der Tonne lege ich um, Dirk & Klaus brettern in dem Moment oben rein. Tja wer hat nun gewonnen? Bei der Siegerehrung wird das Rätsel gelöst. Dirk hat alles richtig gemacht und gewinnt diesen Lauf, ich werde „nur“ zweiter und Klaus wird dritter.


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Tja, so war meine ganz persönliche Travemünder Woche. Und wer hat nun gewonnen? Eigentlich jeder der dabei war, denn es war wirklich eine wunderschöne Regatta! Den Siegerpokal hat aber zu recht Christian Krupp gewonnen. Verdienter 2. wurde Stuart und dahinter kommen Oliver, Klaus und Dirk. Wer noch mehr wissen will muß hier gucken:

 

http://www.travemuender-woche.net/index.phtml?mNavID=1.100&sNavID=1653.7&La=1

 

Und übrigens, nächstes Jahr findet die Travemünder Woche direkt vor der WM in Sonderborg statt (und es gibt keine dän. Meisterschaft direkt vor der WM). Wind, Welle & reichlich Sonne sind bereits bestellt und mehr oder minder auch definitiv vom Veranstalter zugesagt. Und allen anders lautenden Informationen zum Trotz, die Contender werden auch nächstes Jahr wieder in der Kuhle campen. Also wer da nicht kommt, ist selber Schuld

 

Andreas

GER-11 & Präsi