Achtknotenregatta 2008 am Wannsee

Am 14.6.2008 war es dann mal wieder soweit: Nach einer vorgezogenen, quasi privaten Steuermannbesprechung für die Contender beim SCWB huschten wir fix rüber zum SC Ahoi um pünktlich 11 Uhr an der Startlinie vor dem Strandbad Wannsee zu erscheinen. Hier und da noch ein Probeschlag und dann ging es endlich los. Dieses Jahr durften wir sogar auf der „Großen Breite“ unsere Rennen absolvieren.

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Bei drehenden Winden und bemerkenswerter Landabdeckung suchten 13 Starter den möglichst schnellen Weg zum Luvfass. Auf der ersten Kreuz gelang es Hendrik am besten. Jedoch sammelten ihn dann mit mehr oder weniger ausgeprägten Schaukelbewegungen die üblichen Verdächtigen Micha, Hannes, Andreas& Ralf ein.

Da wir gegen 16 Uhr quasi das Wasser räumen sollten, damit die Parallel-Regatta 60 Seemeilen von Berlin starten kann, beeilten wir uns mit den weiteren Läufen.

Das zweite Rennen verlief ohne besondere Vorkommnisse – Hannes, Andreas & Ann überquerten als schnellste die Ziellinie. Ausgerechnet im dritten Rennen zog ein ordentlicher Drücker für einen gefühlten Tag durchs Feld und trennte die Spreu vom Weizen. Pah, so schnell auf so viel Wind umzuschalten gelingt noch nicht jedem!

 

Kaum an Land und frisch geduscht – nochmals Dank an den SC AHOI, bei dem wir unsere Contis parken durften – gab es beim Ausrichter der Regatta das super leckere Abendessen. Das Buffet konnte wirklich niemand hungrig verlassen, jedem Geschmack wurde was geboten. Und vom Dessert ganz zu schweigen… dazu gab es dann noch passend Ausblick auf die Parallelveranstaltung der Sportboote & Co. Rund und satt verholten sich einige Richtung Fernseher zum Fußball schauen, während andere das Regattageschehen vor der Haustür verfolgten.

Die musikalische Untermalung durch üble Schlager & Schnulzen übernahm die Grillfraktion vom übernächsten Grundstück. Der Veranstalter hatte tatsächlich an alles gedacht. Sogar unfreiwillige Theatervorstellungen waren im Angebot: Eigenwillige Protestanträge und komische Kommentare der Fam-Segler. Eben unbeschreibliche Situationskomik. 

 

„Kannst du mal deine Sachen abnehmen, da laufen gerade die 60 Seemeilen von Berlin“ vernahm ich eine tiefe Stimme hinter mir, während ich mein Boot abplante und den Shorty vom Fall nahm. Da saß tatsächlich ein Herr und starrte aus seinem VW-Bus – vorbei am Baum & durch die Masten im Hafen – auf den Wannsee und zeitgleich lief Fußball im Autoinneren. Typen gibt’s …!

 

Sonntag früh nach dem gemeinsamen Frühstück im Club und erneuter Fam-Weisheiten, ging es dann gut gelaunt wieder raus für die letzten beiden Rennen.

Leider schrumpfte über Nacht die Teilnehmerzahl. Tja, zuerst gab es einen Lauf bei mittleren Wind und im letzten Lauf legte er sich allmählich schlafen. Die Contis waren vom Vorwind-Start an im Pulk zusammen. Dann erneut üble Winddreher, lautes Hupen – Dampfer von vorn,  eine Minute später erneut lautes Hupen, Dampfer von hinten und dazu kaum noch ein Windhauch. Und tatsächlich einer von uns rammte den Dampfer – Namen werden nicht genannt – und ein anderer mit Namen Hannes, wich den Dampfern dermaßen elegant aus, nutzte den einzigen Windstrich und stahl sich uneinholbar davon. Mühsam ging es dann Vorwind für den Rest der Contis und inzwischen auch Jetons im Pulk ins Ziel. Spannend bis zum letzten Zentimeter!

 

Auf dem Weg zur Siegerehrung begegneten Andreas und mir eine Horde Wildschweine: 3 große und 10 kleine, da sprang eine Fußgängerin vor Aufregung gleich über den nächstbesten Gartenzaun! Und das mitten in der Großstadt!! Trotzdem kamen wir noch gut zur Siegerehrung: wieder gab es lecker Buffet und nicht zu vergessen die Würstl und mindestens 10 verschiedenen Senfsorten.

Jeder Teilnehmer erhielt einen Preis. Sieger war Hannes souverän mit 4 gewonnenen Läufen. Gratulation!

 

Bleibt mir nur noch den Veranstaltern der Regatta, insbesondere dem Sportwart und seiner Frau, die extra ihren Urlaub verschoben, um die Regatta auszurichten, auf das Herzlichste zu danken.

Es war wieder eine äußerst gelungene Veranstaltung mit familiärer Atmosphäre.

 

Gern kommen wir 2009 wieder.

 

 

Eure Jule

GER 12