Dänische Meisterschaft 2007

Dänische Meisterschaft 2007

…was lange währt…

Eigentlich stand in diesem Jahr nach Schwerin erst wieder die Regatta auf
MühLo auf dem Plan, aber dann kam es wie es eben manchmal kommt. Sören
machte in Schwerin noch mal kräftig Werbung für die Dänische Meisterschaft
und deshalb wollte Sebastian unbedingt fahren. Und dann war doch der
Messetresen, der immer noch bei mir im Keller stand und unbedingt noch zur
Hanseboot nach Hamburg musste. Naja und Hamburg ist von Berlin aus gesehen
ja auch schon fast in Dänemark.  
 
den-nat_2007.jpg 
 Die Entscheidung war also gefallen und so
kam der Freitag, noch kurz ein bisschen arbeiten, dann fix die Boote
anhängen, vorher noch ein paar Leinen festmachen, kurz bei Dirk in Hamburg
den Tresen abladen und „schwups“ ist es 3:00 Uhr morgens und wir sind auch
schon in Dänemark. Jetzt noch schnell das Auto umräumen, Isomatten ausrollen
und rein in Schlafsack. Doch halt, welcher Schlafsack? Sebastians liegt noch
in Michaels Auto - Oh man! Er meint zwar, sein großes Handtuch, dass er als
Ersatz dabei hat, würde reichen, aber in Anbetracht der vorhergesagten
Minusgrade ist er dann doch froh, als ich noch einen Fleeceschlafsack
anbieten kann. Nach einer etwas zu kurzen Nacht versuchen wir dann ein
Frühstück im Club zu ergattern. Leider macht die Küche aber erst um 11:00
Uhr auf – etwas spät, wenn der erste Start um 10:00 sein soll. Für
großartige Exkursionen in die Stadt fehlt aber leider auch die Zeit, also
müssen Müsliriegel als Alternative reichen. Das anschließende Aufbauen der
Boote ist bei Temperaturen um 0°C ein keine wahre Freude und ich beginne
mich doch zu Fragen, ob es wirklich eine gute Idee war hierher zu kommen.
Als die Boote aufgebaut sind, ist es mittlerweile 9:00 Uhr, eigentlich wäre
es jetzt an der Zeit sich umzuziehen und auszulaufen. Aber an diesem Morgen
ist es nicht nur saukalt sondern auch flau, sehr flau sogar. Mit etwas
Verzögerung geht es dann aber doch raus auf die Bahn. Die 49’er, die mit uns
zusammen auf der Bahn sind starten als erste. Dann sind wir dran. Mein Start
ist wohlmeinend dann auch mit sehr besch… passend zur momentanen
Gesamtsituation. Aber was soll’s, ich will ja eh rechts rüber, da scheint
der Wind ein wenig stärker. Oben am Luvfass scheint die Taktik sich dann
auch auszuzahlen, ich bin wieder mit dabei, nur ca. 50 m hinter dem
Führenden liege ich auf Platz 4. Segeln kann so schön sein – wenn der Plan
mal funktioniert. Doch was ist das? Das bisschen Wind wird noch weniger und
die Wettfahrt wird abgebrochen. Eigentlich die richtige Entscheidung, aber
wenn man gut dabei ist … Ihr wisst was ich meine… und weil der Wind sich
erstmal dafür entscheidet auch weiterhin durch Abwesenheit zu glänzen geht
es wieder in den Hafen. Mittlerweile ist es 12:00 Uhr, die Wettfahrtleitung
entscheidet, dass vor 14:00 Uhr kein weiteres Rennen gestartet wird. So
langsam fragen Sebastian und ich uns, ob wir denn total verwirrt waren, als
wir uns dafür entschieden hatten hierher zu kommen. Sören versucht uns
unterdessen mit den Worten, dass zu dieser Jahreszeit Regatten hier
normalerweise nur wegen Sturm abgesagt werden. Um kurz nach 14:00 Uhr, als
mit dem endgültigen „Aus“ für diesen Tag rechnen, schickt uns die
Wettfahrtleitung dann aber noch mal raus. Und siehe da, sie hat recht. Der
Wind ist zwar schwach, aber gut segelbar. So schaffen wir noch drei Rennen
an diesem Tag. Und in jedem wird gemessert bis zum umfallen. Die Rennen sind
alle eng und viele Duelle werden erst auf der Ziellinie entschieden. Danach
geht es ab unter die heiße Dusche und wer will, kann auch noch in die
clubeigene Sauna. Danach geht es zur Party – Essen satt und auch für
Getränke ist dank dem Sponsor Tuborg mehr als reichlich gesorgt. Es wird ein
wirklich netter Abend. Die zweite Nacht verbringe ich dann allein im Auto.
Sebastian hat sich aufgrund der Witterung entschieden beim finnischen Team
im Zimmer zu übernachten. Sonntag früh weckt mich dann ein unerwartetes
Geräusch. Wind! Entgegen allen Vorhersagen weht es mit 4 Bf. und die Sonne
strahlt vom wolkenlosen Himmel. Heute macht das Segeln richtig Spaß! Keine
Rede mehr, davon ob es sich gelohnt hat oder nicht – klar es sich gelohnt!
Leider kentert Sebastian schon auf der Startkreuz des 2. Rennens und bricht
sich den Mast ab und zerreißt sich dann zu allem Überfluss auch noch das
Segel. Schade! Für ihn ist der Tag gelaufen. Aber auch für mich ist heute
nach dem dritten Rennen leider Schluss. Schließlich liegen 9 Stunden Fahrt
vor uns. So gegen 15:00 Uhr verlassen wir den Ort des Geschehens (nicht ohne
Wehmut) während die anderen noch weiter fleißig segeln. Aber als ich um
Mitternacht zu Hause die Boote auf den Hof schiebe, bin ich froh in Dänemark
gewesen zu sein. Es war eine tolle Regatta, ein wunderbares Revier, eine
klasse Wettfahrtleitung und nicht zuletzt hat man wieder ein Wochenende mit
seinen Freunden aus vielen Verschiedenen Ländern verbracht. Und nächstes
Jahr bin ich wieder dabei.

Andreas
GER-11


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