Int. Deutsche Meisterschaft 2006

 
 Int. Deutsche Meisterschaft 2006


 
ger551
 
 Vorab erstmal einen Herzlichen Glückwunsch an die drei Titelträger!
 Internationaler Deutscher Meister 2006 – Christoph Homeier
 Internationale Deutsche Meisterin 2006 – Ann Seidel
 Internationaler Deutscher Jugendmeister 2006 – Max Billerbeck
 

Aber wie war das nun mit der DM?



Zusammen mit Jule geht es am Freitag Nachmittag los in Richtung Heiligenhafen. Abgesehen von einem Stau läuft die Anreise nach Heiligenhafen dann auch recht flüssig. Nach dem Passieren des Ortsschildes macht sich zwar doch nochmal kurz die mangelnde Vorbereitung bemerkbar (wir brauchen für die letzten 1000m dann doch noch fast eine geschlagene halbe Stunde). Aber was soll’s, wir sind da und zwischen Ente und V8-Mobil wird noch ein Schlummertrunk (verteilt auf mehrere Flaschen) gereicht.
Der Samstag beginnt mit der großen Entwarnung. Mit Hannes ist mitten in der Nacht noch die aktualisierte Rangliste eingetroffen und somit dürfen alle bisher vom DSV gesperrten Teilnehmer doch an den Start. Außerdem hat Manfred die Vermessung in gewohnter Manier gut im Griff. Also auch hier kein Grund zur Panik. Somit bleibt auch noch ausreichend Zeit um sich ausgiebig dem Frühstücksbüffet im Clubheim zu widmen. Bedingt durch den schwachen Wind hat es die Wettfahrtleitung mit dem Auslaufen auch nicht sonderlich eilig. Beste Voraussetzungen also um die Sonne zu genießen und entspannt in die Meisterschaft zu starten. Den besten Start hat dann Christian, der die 1. Wettfahrt mit einem Start-Ziel-Sieg souverän vor Backe und Hannes nach Hause fährt. Danach ist dann auch schon wieder Schluß, denn in der Ferne bahnt sich eine dunkle Front ihren Weg in unsere Richtung. Wir laufen dann zusammen mit dem Gewitter in den Hafen ein und einige ordentliche Blitze „erhellen“ die stolze Flotte. Abends steigt dann eine große Grillparty mit freiem Essen für alle.
Der Sonntag beginnt mit einer Startverschiebung an Land. Der Wind weht zwar mit 3Bf. Auf der Bahn, aber Nebel mit Sichtweiten von 30m macht ein Segeln unmöglich. Gegen Mittag soll dann aber Großenbrode frei sein (keine Ahnung was das bedeutet bzw. wo das liegt, aber die Wettfahrtleitung läßt auf diese Information hin auslaufen). So steigen wir also auf unsere Boote und einer nah dem anderen entschwindet im Nebel. Irgendwann tauchen dann Motorboote auf, deren Fahrer einen Kurs von 220° empfehlen. Also fahren wir nicht mehr planlos durch den Nebel sondern auf 220°. Irgendwann taucht dann sogar das Startschiff auf. Dort bekommen wir dann die Information, dass wir auf 20° segeln sollen. Naja, dann segeln wir jetzt mal auf 20° durch den Nebel – das kann ja auch mal schön sein. Gedanken an Filme wie „Nebel des Grauens“ mischen sich mit Erinnerungen aus dem „weißen Hai“. Als dann ein größerer Segelkutter vor mir aus dem Nebel auftaucht, ertappe ich mich dabei wie ihn nach Piratenflagge und Säbel-schwingenden „Matrosen“ absuche (aber da war ich wohl bei nicht der einzige). Irgendwann setzt sich dann aber die Erkenntnis durch, dass es wohl nicht reicht wenn Großenbrode frei. Somit geben die durch den Nebel eilenden Motorboote die neue Devise aus in den Hafen zurück zu kehren. Da es für einen Abbruch er Wettfahrten aber noch deutlich zu früh ist bleibt die Startbereitschaft bestehen. Was sich in der Folge im Hafen abspielte möchte ich mal mit dem Wort „Hafenkino“ umschreiben und nicht weiter drauf eingehen. Außerdem bin ich sicher, dass zu dem Thema in naher Zukunft sicher einige Fotos kursieren werden, die die Vorgänge um einiges besser beschreiben als ich das mit Worten je könnte. Irgendwann setzte die Wettfahrtleitung dem bunten Treiben aber ein Ende und forderte uns zum erneuten Auslaufen auf. Das Rennen lief dann bei ähnlichen Bedingungen wie das erste ab. Nur dass der ständig weiter drehende Wind, die zweite Kreuz schon recht einseitig gestaltete und Zielkreuz quasi zum Anlieger verkam. Gewonnen wurde der Lauf aber souverän von einem unserer Youngster, nämlich von Max Billerbeck unserem amtierenden Jugendeuropameister! Auf den Plätzen folgten Christian, Karsten und Sören. Mangels Wind war dann auch der Dienstag segeltechnisch beendet.
Nachdem der Wind nun 2 Tage nicht viel von sich hatte hören lassen änderte sich das am Montag grundlegend. Von Land aus sah alles eigentlich noch recht ruhig aus, war man aber erstmal draußen auf der Bahn, wußte man, was die Stunde geschlagen hat. Jetzt war Fliegen angesagt. Endlich mal der Druck in der Luft, den man sich von einem Seerevier verspricht. Die Bilanz des Tages war dann eindeutig. Christoph meldete sich mit drei klaren Siegen in der Spitze zurück. Dahinter Backe, Dirk & Sören. Dem Rest blieb nur, diesen Jungs nochmal zu zuschauen oder den Tag im Gleitflug in vollen Zügen zu genießen. Auch wenn ich an diesem Tag 2x die Wanne voll hatte, mich 1x überschlagen habe, einen Krampf auf dem Raumgang im 2 Rennen hatte, im dritten Rennen überwiegend von Willen und Gewicht und weniger von eigener Kraft zehren konnte und auch sonst noch so manches grenzwertiges Erlebnis hatte. So funktioniert Contender Segeln – dafür ist er gemacht. Und an solchen Tagen ist klar, es gibt einfach keine Alternative zu diesem Boot. „Besser“ geht einfach nicht!! Egal ob vorne oder hinten im Feld – an solchen Tagen läßt sich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht entfernen. Selbst dann nicht, wenn der Körper schon lange seine geschundenen Glieder zu Ruhe betten möchte, dann ist da immer noch der Kopf , der sagt „mach weiter und hör nie mehr auf damit!“. Aber irgendwann ist dann leider auch so ein Tag auf dem Wasser mal vorbei.
Dienstag, heute ist leider weniger Wind. Im ersten Rennen vielleicht 3-4 Bf. Sören gewinnt vor Christoph. Backe hadert mit der Jury, die ihn wegen einer (angeblichen) Tonnenberührung für das 1. Rennen des Tages disqualifiziert und fährt genervt rein. Damit verschenkt er alle seine Chancen auf den Titel, denn noch liegt er in Führung. Aber so macht Karsten den Sack für Platz drei zu und Schappi meldet sich endlich wieder unter den Lebenden zurück. Das letzte Rennen läuft dann nochmal bei 4 Bf. Sören wieder vor Christoph und Karsten dahinter diesmal der Klaus. Am Ende steht nun Christoph ganz oben auf dem Treppchen, flankiert von Sören und Karsten. Auf den Plätzen folgen Jan, dann ich und Jörg.

Eigentlich schade, dass jetzt schon wieder alles vorbei ist. Aber es bleibt die Erinnerung an eine Meisterschaft, die wirklich viel geboten hat. Auf dem Wasser war wirklich für jeden was dabei und die Wettfahrtleitung hat ihren Anteil daran, dass es für uns alle eine tolle Wettfahrtserie war. Aber auch an Land stimmte einfach alles. Egal ob morgens beim Frühstück oder Abends beim Dinner. Da paßte einfach alles zusammen.

Und deshalb möchte ich mich hier auch nochmal im Namen aller Segler bei allen Helfern der SVH und des HSC sowie allen anderen helfenden Händen bedanken. Ihr habt uns wirklich eine super DM organisiert. Da stimmte einfach alles! Danke!!!

Andreas
GER-11