Bericht Niederländische Meisterschaft

(12.06.2014) Von Freitag bis Montag wurde an vier Tagen bei der North Sea Regatta vor Scheveningen um die Niederländische Meisterschaft gesegelt. Letztlich setzte sich Titelverteidiger Dirk Lafleur (NED-2544) recht souverän gegen Paul Verhallen (NED-9) durch, der schon 2013 Zweiter geworden war. Bester internationaler Teilnehmer war Chris Boshier (GBR-2522) als Vierter, bester Deutscher Walter Baudisch (GER-504) als Achter. Am Start waren 17 Boote.

Hier die Links zur Ergebnisliste und zu Fotos. Unter dem Foto folgt der Bericht von Walter, der super schnell lieferte. Danke!!

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Scheveningen 06.-09.06.2014

Nach der frostig-frischen Erfahrung im Vorjahr wollte ich dieses Jahr endlich mal bei Sonne und Wärme auf der Nordsee segeln und zumindest dieses Anliegen konnte die diesjährige Ausgabe der Delta Lloyd North Sea Regatta, wie die Scheveninger Regatta offiziell heißt, voll erfüllen. Es ist ein Großevent primär mit Offshore-Regatta nach England und zurück, aber eben auch Inshore-Rennen für Kats und Einheitsklassen. Die Contender richteten dieses Jahr ihre Nederlandse Kampioenschappen anlässlich der Nordsee- Regatta aus, was allerdings wenig praktische Konsequenzen hatte. Früh zeichnete sich ein sommerliches Leichtwindspektakel ab, quasi zum Ausgleich für die Vorjahre, im Schnitt stimmt‘s dann wieder.

Der Freitag begann mit Sonne und kaum Wind, gegen Mittag setzte sich eine nordwestliche Brise unter 10 Kn durch, gerade genug für den Griff zum Draht. Dirk Lafleur überließ nichts dem Zufall, hatte schon zwei Wochenenden vorher trainiert und verbuchte beide Läufe mit überlegener Geschwindigkeit für sich. Die Wettfahrtleitung verschärfte die Bedingungen, indem sie eine zum Wind zwar halbwegs korrekte Startlinie auslegte, die jedoch wegen der erheblichen Tidenströmung nicht mit Wind von Stb. gekreuzt werden konnte. Am Samstag ein ähnliches Bild, zwei Wettfahrten kamen zustande, Paul Verhallen, der „Junge Wilde“ unter den Niederländern, blieb Dirk hart auf den Fersen, kleine Fehler verhinderten aber den Durchbruch. 

Für Sonntag war völlige Flaute angesagt, morgens sah es auch danach aus, dennoch lehnte ich das Angebot von Job ab, ein kühles Bier zur Stimmungsaufbesserung zu trinken. Und das war gut, denn um 15h schickte uns die Wettfahrtleitung tatsächlich aufs Wasser. Ablaufende Tide sorgte für rasche Anreise (und mühsame Heimkehr…). Der erste Abbruch kam schon auf der ersten Kreuz, der zweite Abbruch kurz vor dem Ziel, kleiner Test der Wettfahrtleitung in Sachen Frustrationstoleranz und Charakterstärke. Schließlich kam eine Wettfahrt zustande, bei der ich an der letzten Leetonne als höflicher Mensch dann fünf Boote vorbeiließ, um (Tidenstrom) auf der sicheren Seite zu sein. Nun ja.  Eine Reihe von Kombattanten waren denn auch schon am Morgen abgereist, u.a. Utz, die andere Hälfte des deutschen Kontingents. 

Montagmorgen 10-12 Kn, rasch eine Wettfahrt durchgezogen, faszinierend die Stromwirkung: Ein falscher Schlag und das Feld ist weg, gilt erfreulicherweise auch umgekehrt. Es folgten noch zwei untaugliche Versuche der insgesamt nicht sehr souverän agierenden Wettfahrtleitung, ein weiteres Rennen zu starten, heftige Winddreher verhinderten dies dann jedoch. Dirk wurde erneut und verdient Nederlandse Kampioen, gefeliciteerd an dieser Stelle!
Fazit: Scheveningen bietet immer – auch dieses Jahr – sehr anspruchsvolle Bedingungen, sehr gute Konkurrenz und, wer möchte, eine große Seglerparty im Anschluss, vor allem aber schönes Segeln bei Wind und Welle. 

Walter 
GER-504 
Tiefenrausch

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