Transalp-Cup Achensee (AUT)

(10.06.2013) "Vier Wettfahrten up & down bei leider meist schwachem Wind und reichlich Treibholz, am Abend dann sehr viel Leckeres von der Salatbar, vom Grill und schließlich noch Kuchen als Nachspeise!"

Das ist die Kurzversion, die uns Gilbert Brietzke (AUS-2365) zu seinem Achensee-Bericht geschickt hat. Vier Deutsche, dazu Österreicherinnen und Österreicher sowie ein Italiener gingen beim österreichischen Teil des Transalp-Cups an den Start. Die Regatta gewann Günther Wendl (AUT-38).

Hier die "Langversion" zu Gilberts Bericht sowie die Ergebnisliste:
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In der Sintflut des vorangegangenen Wochenendes war an ein Verpacken meines Bootes nicht zu denken gewesen und auch die vergangene Arbeitswoche ließ dafür keine Zeit. So war es der Samstag, an dem es noch so einiges zu tun gab: zum Walchensee fahren, Trapez reparieren, Boot verpacken, rüber zum Achensee fahren, Boot aufbauen, der Steuermannsbesprechung lauschen und dann – bei versprochenem Wind schön im Trapez ein paar Wettfahrten contendern. Und anschließend die Leckereien vom YKA genießen. So war der Plan.

Bei sommerlichem Wetter war nach den vielen Regentagen der letzten zwei Wochen die Vorfreude groß: Die Steuermannsbesprechung war für 11:30 Uhr angesetzt und in der Tat habe ich es gerade noch so pünktlich geschafft: Mein Boot stand segelklar auf nagelneuem Schappi-Slipwagen und gesegelt werden sollte ein Up & Down, was vielleicht an der Form des Achensees liegt (?): der ist etwa 10 km lang und meist nicht mal 1 km breit.

Frühstart am Grill

Die zehn gemeldeten Teilnehmer waren auch wirklich vor Ort, und so musste man nur noch auf den versprochenen Wind warten. Der ließ dann allerdings ganz schön auf sich warten. Dabei zeugten einige Segel- und Gleitschirmflieger sowie die Quellwolken von durchaus existierender Thermik. Doch die erwartete Konvektionszelle, welche auf dem See einen frischen Nordwind bescheren sollte, blieb am Nordende des Sees leider aus. Lag es am vielen Schnee auf den Bergen? Ein Grillmeister schmiss am Nachmittag schon den ersten Grill an, da stellte sich doch eine leichte Brise aus Richtung Nord ein. Also noch nix mit Grillfleisch vertilgen sondern rein in den Neo!

So konnten am Samstag drei Wettfahrten bei schwachem Wind gesegelt werden: Auf der ersten Kreuz konnte man noch ins Trapez, in den folgenden dann immer weniger. Je geringer (und auch weniger gleichmäßig) der Wind war, desto mehr war die Spürnase für den Wind und dessen Dreher gefragt, was die Wettfahrten doch spannend machte.

Hindernislauf auf dem Achensee

Eine besondere Herausforderung stellte zuweilen das viele Treibholz im See dar, welches aufgrund der vielen Starkregenfälle der vorangegangenen zwei Wochen noch zahlreich im See herumschwamm. So konnte man mit dem Ruder (und wahrscheinlich auch mit dem Schwert) Äste und Zweige als Bremse mit sich herumschleppen. Aber neben kleinerem Geäst gab es auch größere Kaliber mit guten fünf Metern Länge und 15 cm Durchmesser, oder auch mit Metallschrauben gespickte Zaunpfähle. So gab es mitunter nur wenig prickelnde Alternativen von der Art:  i) stumpf auf den Baumstamm brettern, ii) abfallen und in ein Flautenloch hineinfahren oder iii) Höhe stehen bis zum (fast) stehenbleiben.

Aber natürlich waren die Bedingungen für alle gleich. Damit trotzdem nicht alle gleichzeitig ins Ziel fahren, konnte man natürlich auch bei diesem Schwachwind seine Trainingsrückstände in der einen oder anderen Weise zur Schau stellen: so ging ich beispielsweise in einem hanebüchenen Wendemanöver baden, und trat dabei einen schönen Winkel in meinen Alupinnenausleger. Nach dem Aufrichten des Bootes konnte das für Pinnenauslegerfrakturdiagnosen geübte Auge aber gleich Entwarnung geben: Das Ding hält noch!

Kurze Trapezfreuden

Bestraft wurden solche Aktionen aber natürlicherweise trotzdem mit dem einen oder anderen Platzverlust. (Da musste ich als Skipper mir meine Crew dann doch mal zur Brust nehmen! So geht es ja nun nicht!)

Am Sonntag kam der Wind schon früher und beim Rausfahren briste er auch zunächst ganz nett auf. Zur Folge konnte man auf der ersten Kreuz schön im Trapez stehen, aber dann flaute der Wind doch innerhalb der ersten Wettfahrt immer mehr ab. Die fünfte Wettfahrt wurde wegen einer Sturmwarnung dann abgeblasen!

Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung, was sicher an der herzlichen Atmosphäre des Ausrichters gelegen hat.

Gilbert

AUS-2365



1 AUT-38 Günther Wendl UYCAS 1 2 1 1 3.0
2 ITA-1111 Emilio Betta CVArco 2 7 3 2 7.0
3 AUT-1101 Martin Rieckh QYCWö 3 3 5 3 9.0
4 AUT-35 Alexander Sebestian CVArco DSQ 1 2 DNC 14.0
5 AUS-2365 Gilbert Brietzke SCLW 4 5 7 5 14.0
6 GER-464 Sven Sanitz BSCF 5 4 8 7 16.0
7 AUT-8 Melanie Wendl WSCW DNF 6 6 4 16.0
8 GER-2529 Thomas Löffler KCF 7 9 4 6 17.0
9 AUT-26 Christoph Feringer SCATT 6 8 9 8 22.0
10 GER-2346 Jens Ulrich Stahr KCF 8 10 10 9 27.0
                 
    4 Wettfahrten, 1 Streicher