Eissegeln – Eine Frage der Ehre

2. Advent und plötzlich ist doch schon Winter.  

Jedenfalls ist die Überraschung groß, dass ein paar Eisflächen auf dem Grambker Sportparksee in Bremen sind. Vorgestern war noch Herbst und der See frei. Wie slippen, wenn nach 10m eine Eisscholle den Weg versperrt? Allerdings scheint es draußen offen zu sein. Zumindest hat Segellehrer Ralf schon mal ein zweites Frühstück mit Kaffee und Schoko-Crossies gedeckt.

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Während Maisi und ich versuchen den inneren Schweinehund zu überreden und hilfreiche Argumente austauschen spielt Ralf mit dem Trainerboot Eisbrecher. Kein schönes Geräusch, wenn das Eis splittert. Der Alurumpf sorgt für zusätzliche Verstärkung. Wie das wohl klingen mag, wenn der Rumpf eines Contenders durchs Eis fährt? Ob es Unterschiede zwischen GFK und Holz gibt? Lieber nicht dran denken!

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Doch was ist das? Die Boote der Segelschule werden aufgetakelt. Jetzt geht es nicht mehr um klamme Finger, kalte Füße, gute Seemannschaft oder den Kältetod. Nein, das hier ist größer. Es geht um die Ehre – den Contendern droht der Verlust des Heldenstatus!

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Schnell geslippt und gaaaanz langsam durch die Eis-Scherben segeln. Zwar kann dem Rumpf nichts passieren, aber es klirrt kräftig in den Ohren. Aber Helden finden sich nicht nur in einer Bootsklasse. Und so tummelt sich schon bald ein buntes Spektrum vom Laser bis zum 420er auf dem Wasser. Der Wind pendelt zwischen SW und W sowie 2 bis 3 Bft. OK, die Luvtonne mag von schiffbarem Wasser umgeben sein, aber mehr als ein Boot kommt da zwischen Bahnmarke und Eisscholle nicht durch. Die Regel mit dem Innenraum schenken wir uns. Zwischendurch guckt sogar mal kurz die Sonne auf uns herab. Zum Aufslippen dann warmer Nieselregen – also muckelige 4°C. Was will man mehr?

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anD!RKen