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Bericht Comer See

Unsere Region Süd war mit Jürgen Werner (GER-464) und Frank Richter (GER-416) bei der Regatta in Gravedona am Lago di Como vertreten.

Hier der Bericht von Jürgen:

Trotz Fußball waren Frank und ich in Gravedona am Comer See 3.-4. Juli 2010:

Freitag Abend gegen 19 Uhr losfahren sollte reichen, um noch vor Mittenacht ein Eis in Gravedona zu essen. Jedoch ist die Fußballkommentierung Ghana – Uruguay im Schweizer Radio so spannend, dass ich Gotthard-Süd raus fahre, um die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit, Verlängerung und Elfmeterschießen im TV anzusehen. Dramatik pur! Leider hat Ghana kein Glück.

Schließlich bin ich gegen 1 Uhr am Club in Gravedona. FN auf blauem Bus – klasse, Frank hat es auch nach Italien geschafft. Das Eis wird durch ein Bierchen ersetzt... schön mal wieder in Italien zu sein.

Am Morgen erst mal ausschlafen. Als ich noch nicht ganz wach aus meinem Touran falle, kommt mir schon Frank in Badehose erfrischt aus dem See entgegen und lädt mich zum Frühstück ein. Zeit haben wir satt, also in aller Ruhe Boot aufbauen. Frank ist schon seit einem Tag da und hat schon gesegelt... der Mann macht’s richtig! Auch Jacqui ist da und hat ihr neues Boot mitgebracht: Allseits große Begeisterung, ein wirkliche ausgesprochen schönes Schiff!!! Jacqui kann zurecht stolz sein! Viele mutige Neuerungen will Jaqui erst noch ausprobieren. Nach den ersten Anstrengungen wie Pizza essen, Melden (übrigens 15 Contenderisti), Cola trinken und Zeitung lesen leg ich mich noch mal aufs Ohr. Ein „Barca in Aqua!!!” reist mich aus meinen Träumen und tatsächlich: Alle in Neo und die ersten Boote auf dem See! Gut, dass mein Conti fixfertig nahe am Slip steht, also rein in die Gummiwäsche und abdafür.

Der Letzte am Startschiff bin ich nicht (leider geht das nicht in die Wertung ein). Eine Zeit lang flattert der rotweiße Ringelsocken am Startschiff, da der Wind stark drehend ist. Dann der erste Startversuch... wird jedoch bei –2 min. abgebrochen, weil der Wind jetzt endgültig auf eine neue Richtung dreht, die er zum Glück beibehält. In der nächsten Vorstartphase liege ich an guter Position, entscheide mich dann aber total unsinnig noch mal abzufallen und reihe mich völlig bananisti hinter dem ganzen Feld ein. Na ja, wenn man weit genug hinten ist, segelt man auch mit freiem Wind... ähä?!... Also segele ich mit freiem Wind und genieße die Welt, mein Schiffchen und ein irregeiles HOOK ON: Herrlicher See mit blau-grünem Wasser, blauer Himmel und strahlende Sonne, warmer Trapezwind... Herr, lass diesen Moment ewig währen. Schneller werde ich dennoch nicht und mache auch keinen Platz gut, doch sch...egal, ich fühl mich gut, das Handling erscheint mir easy wie noch nie, Poseidon gelingt es nicht mal mehr, meinen Conti und mich umzuwerfen.

Auch in der zweiten Wettfahrt segele ich wie ein Buddha: Gelassen mit seligem Lächeln... den Blick auf all die vielen Boote da vor mir. Diesmal ist auch Frank nicht weit vor mir, mit dem Unterschied, dass er mit dieser Position im Feld zu hadern scheint. Ich genieße noch einmal in vollen Zügen! Regattasegeln kann so schön sein! Am Abend Essen mit den Italienern... ein Genuss in fünf Gängen... die Italiener wissen zu leben! Danach holen Frank und ich das Eisessen vom Vorabend nach.

Am Sonntag macht Frank eine große Vermessung aller Schiffe und stellt fest, dass er zu viel Mastfall hat und ich zu wenig. Also stecken wir die Kisten um mit dem Ergebnis, dass Frank jetzt durch die Wenden kommt und ich endlich mal bei gleicher Höhe gleich schnell bin. Mehr Riggspannung bei loseren Unterwanten ist ein guter Tipp. Der Druck fühlt sich jetzt besser an und schiebt gut durch die kurze Welle. Am Vorabend hätte ich auch nicht noch mehr essen dürfen, sonst würde ich unterm Baum stecken bleiben. Mein Start geht dennoch in die Hose und wieder trete ich von der christlichen Seefahrt zum buddhistischen Cruisen über. An der Ablauftonne stehe ich mit fünf anderen plötzlich in einem Flautenloch, während das Feld am Horizont verschwindet. Jacqui und ich erwischen dann rechts einen Hauch, der uns vor einer Überrundung rettet. Jacqui sagt, dass man für solches Glückspiel in der Schweiz eine Bewilligung braucht. Allerdings verquatschen wir uns auf dem Raumschoter und ich mach eine klassische Luvkenterung... klasse... Jacqui ist gut 200 Meter weg, was sich jedoch auf der Kreuz umkehrt. Das Flautenloch wandert nach rechts, wo jetzt Jacqui im Vakuum versauert und dann nach Hause abdreht.

Das Mastfalltuning ist bei Frank super erfolgreich, er gewinnt den dritten Lauf. Vielleicht lag es auch an seiner aerodynamischen Kopfbedeckung oder den drei Kilo Pasta in seinem Bauch. Ich erreiche über die linke Seite noch so eben das Ziel und dann steht wieder der rotweiße Ringelsocken. Für mich das Signal jetzt nach Hause zu fahren. Nicht weil ich nicht mehr will, vielmehr weil ich am Montag um 03:00 arbeiten muss. Schnell noch eine Pizza und ein Eis... kein Stau am Gotthard, so bin ich um 10 Uhr wieder zu Hause.

Die Ergebnisliste folgt und ist sicher kein Maß für den Spaß den ich hatte. Schön mal wieder in Italien gewesen zu sein und auf dem fantastischen Comer See gesegelt zu haben.

Vielen Dank an den Club und die Regattaleitung... wir kommen gerne wieder! Nächstes Jahr mindestens im Mittelfeld... mal sehen wie sich das dann anfühlt...

Ciao

Jürgen Werner

GER-464